Da werden Kindheitserinnerungen wach: Endlich Ferien! Die Karwoche dient zum Osterputz! Der Winterstaub wird ausgekehrt, die Fenster geputzt, Osterschmuck gebastelt, das Haus österlich dekoriert! Ab Gründonnerstag ersetzen die Ratschenkinder die Kirchenglocken … Jedes Kind weiß: Wenn die Ratschen knattern, hat das Warten bald ein Ende. Der Osterhase trifft noch die letzten Vorbereitungen. Wie beim Christkind fragt sich auch hier jedes Kind, wie der Osterhase das alles alleine schafft?
Heute bin ich selbst der Osterhase! Und ich liebe diese Zeit. Die Vorbereitungen. Die familiären Traditionen. Die Fastenzeit hat ein Ende und ich bereite die Osterjause vor. Zwei Dinge dürfen bei unserem Familienfest nicht fehlen: Osterschinken im Brotteig* und das Antlassei* von dem jedes Familienmitglied ein Stückchen essen muss. Ja, muss.
Und dazu natürlich ein gutes Achterl Grüner Veltliner.
* Osterschinken im Brotteig
Den Teig, den hol ich mir bei unserem Bäcker. Selber machen geht zwar auch, aber der Sauerteig vom Bäcker ist schon mein Favorit 🙂 Und los gehts! Den Teig auf ca. 1,5 cm auswalken. Der Teig sollte aber auf keinen Fall zu dünn sein, da der Schinken Flüssigkeit abgibt und er dann nicht aufgeht. Jetzt geht’s ans Einschlagen. Der Schinken soll möglichst eng und ohne Lufteinschlüsse eingeschlagen werden. Und dann … … Rasten 🙂 Ich lasse den Teig noch einmal ca. 20 min gehen. In dieser Zeit heize ich auch den Griller mit Pizzastein (das Backrohr geht natürlich auch) auf ca. 200°C vor. Und damit Teig und Schinken auch wirklich genug Zeit zum Rasten haben, genehmige ich mir einen Schluck Grünen Veltliner Falkenstein. Auf den Grill, in den Ofen. Hitze ist gefragt! Am besten mit einem Topf Wasser. Der regelt die Luftfeuchtigkeit und hilft die Temperatur zu halten. Tipp: Darin kann man gleich die Eier kochen 😉 Jetzt ist wieder Ruhe für ca. eine Stunde. Perfekt um mich noch einmal dem Grünen Veltliner Falkenstein und ein paar Sonnenstrahlen zu widmen 🙂 Nach ca. zwanzig Minuten reduziere ich die Temperatur auf ca. 180°C. Und dann, nach ca. einer Stunde ist es soweit: Deckel auf und einmal kurz draufgeklopft: Hört es sich hohl an, raus aus der Hitze … … schnell aufgeschnitten. Heiß schmeckt´s am Besten. Dazu passen Ostereier, Grüner Salat und Grüner Veltliner. Julia und mir schmeckt´s. Auch schon vor Ostern 😉* Das Antlassei
Wenn sich die Großfamilie bei Oma und Opa einfand, wurde das geweihte „Antlassei“ fein säuberlich aufgeschnitten. Jeder musste ein Stück davon bekommen. Das Verspeisen des Eis sollte ein Wiederfinden der Familie im nächsten Jahr garantieren, sollte jemand verloren gehen.
Wichtig war und ist, dass die Hennen die Eier am Gründonnerstag legen. Das geht natürlich nur, wenn man einen Hühnerbesitzer seines Vertrauens kennt oder auf unseren Hans-Günther gut zu sprechen ist.
Prost, Mahlzeit
und
FROHE OSTERN!!!
Euer Georg